Französische Kultur Frankreich

Wie wählt man ein Baguette in Frankreich aus?

Das französische Baguette, universelles Symbol Frankreichs, ist nicht nur ein Brot: Es ist eine echte Institution, die zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört. Aber wie soll man bei so vielen Bäckereien das gute Baguette vom gewöhnlichen unterscheiden? Hier ist ein einfacher, praktischer und typisch französischer Leitfaden, um zu erfahren, wie man in Frankreich ein gutes Baguette auswählt.

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Den Zauberstab beobachten: Die Kunst des ersten Blicks

 

Ein gutes Baguette erkennt man zuerst mit dem Auge. Seine Form sollte elegant, aber nicht zu perfekt sein: Ein Baguette, das wie ein Lineal kalibriert ist, ist oft industriell gefertigt. Seine goldene Farbe muss gleichmäßig sein, weder zu blass (ein Zeichen für Untergaren) noch zu dunkel (zu durchgebacken). Die Grignes, die Einkerbungen auf der Oberseite, müssen sauber und leicht geöffnet sein: Sie sind das Kennzeichen eines gelungenen Garvorgangs.

 

Französischer Bäcker beim Kneten des Teigs von Hand – handwerkliches Know-how bei der Herstellung von Baguettes

 

 

Die Kruste: knusprige Musik des französischen Brotes

 

In Frankreich sagt man, dass ein Baguette "singen" muss. Ein echtes Baguette zeichnet sich durch eine dünne, knusprige Kruste aus, die leicht knackt, wenn man sie drückt oder bricht. Es sollte einen feinen Duft nach geröstetem Weizen verströmen. Wenn die Kruste weich oder gummiartig ist, sollten Sie lieber weitergehen: Das Brot hat seine Seele verloren.

 

 

 

 

Die Krume: die Seele des Baguettes

 

Im Inneren muss die Melasse weich und wabenförmig sein: Unregelmäßig große Löcher beweisen eine langsame und sorgfältige Fermentation. Seine Textur sollte weich bleiben, niemals trocken oder elastisch. Die ideale Farbe? Ein leicht goldenes Cremeweiß, weit entfernt vom strahlenden Weiß industriell gefertigter Baguettes, die oft mit Zusatzstoffen angereichert sind. Im Mund entfaltet eine gute Krume ein weizenartiges, manchmal auch nussiges Aroma, das in Erinnerung bleibt.

 

Wabenförmige Krume eines aufgeschnittenen Baguettes – perfekte Textur eines gut gegärten Brotes

Ein Baguette muss belüftet sein / Foto ausgewählt von Monsieur de France: depositphoto

 

 

Französische Tradition: das Label, das den Unterschied macht

 

Um nicht in die Irre geführt zu werden, achten Sie auf den Hinweis "Baguette de tradition française". Seit dem Broterlass von 1993 garantiert er ein vor Ort hergestelltes Produkt, das keine Zusatzstoffe enthält und nur aus Mehl, Wasser, Hefe oder Sauerteig und Salz besteht. Es ist die Wahl von Kennern. Industriell hergestellte Baguettes, die oft geformt oder in Supermärkten verkauft werden, sind fader, haben eine weiche Kruste und eine kompakte Krume.

 

 

Womit isst man in Frankreich ein Baguette?

 

Französisches Frühstück mit Baguette, Kaffee und Marmelade – morgendliches Ritual in Frankreich

 

Das Baguette gehört in der französischen Küche zu allem. Morgens wird es aufgeschnitten, um daraus buttrige Tartines zu machen, die oft mit Marmelade bestrichen oder in einen Milchkaffee getaucht werden. Mittags begleitet sie die Tagesgerichte: Ein Stück Baguette, um den Saft eines Boeuf Bourguignon oder eines Gratin Dauphinois zu "saucen", ist eine typisch französische Geste. Beim Abendessen teilt sie sich den Tisch mit dem Käse: Camembert, Comté, Roquefort oder Brie werden großzügig darauf gelegt. Und zum Aperitif wird es in kleine Toasts verwandelt, die mit Rillettes, Tapenade oder Frischkäse belegt sind. Kurzum: In Frankreich gehört das Baguette zu jeder Mahlzeit und steht oft im Mittelpunkt des geselligen Beisammenseins.

 

 

Französischer Trick: Folgen Sie der Warteschlange!

 

In Frankreich gibt es ein untrügliches Zeichen: die Schlange vor einer Bäckerei. Wenn die Einheimischen geduldig sind, bedeutet das, dass das Baguette dort berühmt ist. Und wenn Sie sich in das lokale Leben einfügen wollen, fragen Sie nach einem "tradition bien cuite": Liebhaber schätzen diese Version mit einer noch knusprigeren Kruste.

 

 

 

Dessertrezepte für die ganze Familie

 

 

 

 

FAQ: Wie wählt man in Frankreich ein Baguette aus?

 

Was ist der Unterschied zwischen einem Baguette und einem traditionellen Baguette?

Das klassische Baguette kann Verbesserungs- oder Zusatzstoffe enthalten, während das Baguette nach französischer Tradition nur aus Mehl, Wasser, Sauerteig oder Hefe und Salz hergestellt wird. Es ist schmackhafter und besser haltbar.

 

Wie viel kostet ein Baguette in Frankreich?

Im Durchschnitt rechnen Sie mit 1 € bis 1,30 € für ein handwerklich hergestelltes Baguette. Das traditionelle ist etwas teurer (1,20 € bis 1,50 €), aber die Qualität rechtfertigt den Unterschied.

 

Wie kann man ein Baguette länger aufbewahren?

Baguette schmeckt am besten am selben Tag. Um es knusprig zu halten, sollten Sie Plastik vermeiden und stattdessen ein sauberes Torchon verwenden. Sie können es auch einfrieren und ein paar Minuten im Ofen aufwärmen.

 

Wann ist die beste Zeit, um sein Baguette zu kaufen?

Morgens (vor Mittag) und am späten Nachmittag: Dann holen die Bäcker ihre neuen Chargen heraus und garantieren ein noch lauwarmes und knuspriges Baguette.

Jérôme Monsieur de France

Jérôme Monsieur de France

Jérôme ist ein Monsieur de France.
Er ist Autor dieser Website, die sich dem Tourismus in Frankreich, seiner Geschichte und seinem Kulturerbe widmet. Mit seiner Leidenschaft für den historischen Reichtum, die französischen Traditionen und die schönsten Orte des Landes schreibt er seit Jahren für verschiedene Medien über Themen wie Kulturerbe, Tourismus in Frankreich und regionale Gastronomie. Hier teilt er seine Ideen für Wochenend- oder Wochenausflüge und stellt dabei Sehenswürdigkeiten, historische Persönlichkeiten, typische Landschaften und Rezepte vor. Mit seinen Erzählungen lädt er Sie ein, die französische Kultur, ihre Symbole und die verborgenen Schätze zu entdecken, die Frankreich zu einem einzigartigen Reiseziel machen.

Jérôme Monsieur de France

Jérôme Monsieur de France

Jérôme ist ein Monsieur de France.
Er ist Autor dieser Website, die sich dem Tourismus in Frankreich, seiner Geschichte und seinem Kulturerbe widmet. Mit seiner Leidenschaft für den historischen Reichtum, die französischen Traditionen und die schönsten Orte des Landes schreibt er seit Jahren für verschiedene Medien über Themen wie Kulturerbe, Tourismus in Frankreich und regionale Gastronomie. Hier teilt er seine Ideen für Wochenend- oder Wochenausflüge und stellt dabei Sehenswürdigkeiten, historische Persönlichkeiten, typische Landschaften und Rezepte vor. Mit seinen Erzählungen lädt er Sie ein, die französische Kultur, ihre Symbole und die verborgenen Schätze zu entdecken, die Frankreich zu einem einzigartigen Reiseziel machen.