Löwenzahn ist viel mehr als nur eine Feldpflanze. Er ist Teil unserer alltäglichen Redewendungen, insbesondere mit dem berühmten Sprichwort, dass man "den Löwenzahn von der Wurzel her essen" soll, um auszudrücken, dass man tot ist. Ein klarer Hinweis auf seine langen Wurzeln, die tief im Boden verankert sind. Doch anstatt auf diesen Moment zu warten, kann man seine jungen Blätter auch schon im Frühling genießen, wenn sie am zartesten und schmackhaftesten sind.
Löwenzahnsalat: typisch auf dem Land..
In Ostfrankreich, insbesondere in Lothringen und den Ardennen, werden junge Löwenzahnsprossen häufig als Salat zubereitet. Meist werden sie mitgebräunten Speckwürfeln und einer lauwarmen Vinaigrette kombiniert, die durch Ablöschen der Pfanne mit etwas Essig hergestellt wird. Zur Zubereitung dieses Rezepts waschen und abtropfen lassen Sie 500 g Löwenzahn, braten zwei gehackte Schalotten mit dem Speck an und gießen das Ganze über die frischen Blätter. Ein weiches oder hartgekochtes Ei kann diesen rustikalen Feinschmeckerteller ergänzen. Man kann auch etwas von den kleinen Brotcroutons dazugeben.
Le pissenlit en botanique Par Walther Otto Müller - List of Koehler ImagesThe Internet Archive, Domaine public, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=255466
Der Löwenzahn: eine Pflanze, die in vielen Formen vorkommt.
Neben den Blättern sind auch andere Teile des Löwenzahns essbar. Seine Blütenknospen können in Essig eingelegt werden, ähnlich wie Kapern. Aus seinen leuchtend gelben Blütenblättern wird ein "Löwenzahnhonig" hergestellt, eine Art pflanzliche Marmelade , die man erhält, indem man die Blüten mit Zucker und Zitrone aufbrüht. Während des Zweiten Weltkriegs machten die Engländer daraus sogar eine Alternative zum Kaffee, obwohl ihre Vorliebe für überraschende Getränke vielleicht etwas ratlos macht.
Löwenzahn in voller Blüte auf einem Feld in Frankreich / Foto depositphotos.
Ein Gesundheitsverbündeter mit anerkannten Eigenschaften.
Der Löwenzahn ist für seine harntreibende Wirkung bekannt, was auch seinen Spitznamen erklärt: „pissenlit“ bedeutete Bettnässen. Er ist reich an Nährstoffen und fördert außerdem die Verdauung und die Ausscheidung von Giftstoffen. Eine Pflanze mit vielen Vorzügen, die einmal mehr beweist, dass die Natur voller Schätze steckt, die es in der Küche wiederzuentdecken gilt.