Hier ist die Zusammenfassung dessen, was Sie entdecken werden:
In diesem Artikel erfahren Sie, warum Austern in Frankreich mehr sind als nur ein Lebensmittel – sie sind Teil einer Kultur. Sie lernen die wichtigsten Regionen kennen, die besten Sorten, die richtige Art zu öffnen und zu essen, und welche Weine dazu passen. Außerdem bekommen Sie praktische Tipps für Reisende und Antworten auf die häufigsten Fragen deutscher Besucher.
Mensch und Auster: eine uralte Beziehung
Eine Mahlzeit am Meer / Foto ausgewählt von monsieurdefrance.Com: depositphotos
Seit Menschen am Meer leben, zieht sie die Auster an. Rau außen, geheimnisvoll innen – eine kleine Truhe, die man öffnen muss. Irgendwann wagte ein Fischer, ein Grieche oder ein Abenteurer den ersten Versuch – öffnete die Schale, roch daran und kostete. In diesem Augenblick begann die Geschichte zwischen Mensch und Auster. Die Römer liebten Austern und betrieben schon frühe Formen der Austernzucht. Im Mittelalter waren sie eher einfache Nahrung am Meer, in der Renaissance kehrten sie zurück auf die Tafeln der Adligen und Bürger. Die Auster war königlich, volkstümlich und gesellig – wie Frankreich selbst.
In Frankreich: von der Delikatesse der Könige zum Volksgenuss
Ludwig XV. verschlang Austern in Versailles – manchmal schneller, als königliche Depeschen eintrafen. Später wurden Austern nicht nur Luxus, sondern eine französische Gewohnheit, ein Ritual des Teilens. Über die Jahrhunderte stammten die in Frankreich gegessenen Austern immer aus Atlantik und Ärmelkanal, von Küsten, die von Gezeiten und Stürmen geprägt sind. Besonders die flache Belon aus der Bretagne gilt als legendär – kräftig im Geschmack, mit einer Tiefe, die an das Urmeer erinnert.
Das Austern- (und Champagner-)Mittagessen von König Ludwig XV. im Schloss Versailles. Von Monsieurdefrance.com ausgewählte Illustration: Gemälde von Jean-François de Troy (1735).
Französische Austernregionen – Geschmack des Meeres
Jede französische Küste schenkt der Auster ihren eigenen Akzent – wie eine Weinregion einem Wein.
Ein paar Austern, ein Spritzer Zitrone für diejenigen, die es mögen... Was will man mehr? Foto ausgewählt von Monsieurdefrance.Com: Natalia Lisovskaya / Shutterstock.Com
Bretagne
Salzig, kraftvoll, charakterstark – besonders um Cancale.
Normandie
Frisch, jodhaltig, lebendig – die Utah-Beach-Auster ist ein Geheimtipp.
Charente-Maritime / Marennes-Oléron
Berühmt für „fines de claire“ und „pousses en claire“ – im Bassin gereift, elegant und langanhaltend.
Vendée & Atlantikküste
Klar, lebendig – wie ein frischer Wind im Mund.
Becken von Arcachon
Sanfter, sonniger – Austern, die ein wenig Sommer mitbringen.
Mittelmeer
Etwas wärmer, manchmal leicht süßlich – ein eigener Charakter.
Frankreich produziert ca. 130.000 Tonnen Austern pro Jahr – ein Land, das wirklich am Meer lebt.
Größen von Austern – der französische Code
Je größer die Zahl, desto kleiner die Auster. Die meisten Franzosen wählen Größe 3 – ein perfektes Mittelmaß.
Sind Austern gesund?
Austern sind reich an Mineralien und sehr kalorienarm.
Jod, Magnesium, Selen, Kalzium – Essenz des Meeres.
Und ja – nach französischem Volksglauben besitzen sie leichte aphrodisierende Eigenschaften. Wir äußern uns dazu nicht weiter…
Berühmte französische Austernspezialitäten
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Gillardeau – seidig, subtil, fast süß
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Pousses en claire – lange gereift, elegant
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Utah Beach – frisch, lebendig
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Isigny – maritim, kräftig
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Flache Auster von Cancale – voller Geschichte und Tiefgang
Eine Austernverkostung ist wie eine Reise durch Frankreich – nicht per Zug, sondern per Gezeiten.
Wie man Austern öffnet – ruhig und vorsichtig
Die haltende Hand immer mit einem Tuch schützen.
Die Auster liegt mit der tieferen Schale unten.
Die kleine Messerspitze seitlich ansetzen, den Muskel durchtrennen, Deckel anheben.
Das erste Wasser wegschütten – die Auster bildet frisches nach.
Das ist nicht nur Technik – das ist Respekt.
Photo chosen by Monsieur de France: by kaleido-dp from Pixabay
Wie man Austern isst – auf französische Art
Die Auster liegt geöffnet vor Ihnen.
Zuerst: Mit Messer oder kleiner Gabel das Fleisch vorsichtig vom Schalenboden lösen, damit es frei liegt.
Dann sanft an die Lippen führen, gleiten lassen.
Bitte nicht laut schlürfen – die Auster verdient Eleganz.
Und vor allem: kauen.
Nicht wie eine Tablette schlucken.
Langsam kauen – dann zeigen sich Salz, Jod, Süße, Meer.
Außerdem: Kaut man nicht, lebt die Auster noch im Magen – und das ist nicht sehr charmant.
Lemon? gerne.
Schalotten-Vinaigrette? vorzüglich.
Ganz pur? manchmal die schönste Begegnung.
Was trinkt man zu Austern?
Zu Austern sollte man immer einen trockenen, gekühlten Weißwein trinken. Illustration ausgewählt von monsieurdefrance.com: Shutterstock.com
Weißwein – trocken und frisch.
Muscadet
Chablis
Sancerre
Sylvaner aus dem Elsass
Und natürlich – Champagner.
Denn in Frankreich braucht man nicht viel Anlass, eine Flasche zu öffnen.
Meeresplatte und Muscheln – eine größere Feier
In Frankreich kommen Austern selten allein.
Sie bringen ihre Verwandten mit: Garnelen, Langustinen, Krabben, Schnecken…
die große „plateau de fruits de mer“.
Und entlang der Küste duftet die Luft abends nach Miesmuscheln in Weißwein, Schalotten und Kräutern – ein Geruch nach Sommerurlaub.
Die kleine Vinaigrette mit Schalotten
Schalotten, Rotweinessig, Salz, Pfeffer, etwas Öl –
eine kleine Schale Alchemie.
Lagerung – die lebende Schale respektieren
Kühl lagern (5–10°C), tiefe Seite nach unten, leicht feucht abgedeckt.
Bereits geöffnete Austern: am selben Tag essen.
FAQ zu Austern
Schmecken Austern je nach Herkunft unterschiedlich?
Ja – Bretagne kräftig, Normandie frisch, Marennes-Oléron elegant.
Soll man Austern kauen oder schlucken?
Kauen – nur dann entfaltet sich ihr Geschmack wirklich.
Kann man Austern ohne Zitrone essen?
Natürlich. Viele probieren die erste Auster ganz pur.
Warum essen die Franzosen Austern an Weihnachten?
Weil für die Franzosen Weihnachten auch nach Meer schmeckt.
Wie viele Austern bestellt man?
Sechs zum Probieren, zwölf für Liebhaber – danach entscheidet das Herz.
Der Missbrauch von Alkohol ist gesundheitsschädlich und sollte in Maßen genossen werden.






